Graciano Rocchigiani

deutscher Boxer; 48 Profikämpfe (41 Siege), IBF-Weltmeister im Supermittelgewicht 1988-1989, WBC-Weltmeister im Halbschwergewicht 1998-2000, Europameister 1991-1992; Bruder von Ralf Rocchigiani, der ebenfalls als Boxer aktiv war

Erfolge/Funktion:

IBF-Weltmeister 1988/89 (Supermittelgewicht)

WBC-Weltmeister 1998 - 2000 (Halbschwergew.)

Europameister 1991/92 (Halbschwergewicht)

* 29. Dezember 1963 Rheinhausen

† 1. Oktober 2018 Belpasso/Sizilien

Graciano Rocchigiani war eine der schillerndsten, gleichzeitig aber auch umstrittensten Gestalten im deutschen Profiboxen. Der zweifache Ex-Weltmeister passte exakt in das Klischee jener Profiboxer, die sich aus bescheidenen Verhältnissen ganz nach oben arbeiten, dann jedoch mit dem Ruhm nicht fertig werden und außerhalb des Ringgevierts für weit mehr Schlagzeilen sorgen. "Rocky", wie er von aller Welt genannt wurde, brachte sich nicht erst nach seinem Karriereende immer wieder durch diverse Eskapaden ins Gerede, stand zeitweise dem "Milieu" nahe und kam nach Schlägereien mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt. Dass er dennoch immer wieder sportlichen Erfolg hatte, spricht für seine Klasse im Boxring. Durch Rücktritte, Widerrufungen und Managerwechsel gab es aber auch hier ständig Aufregung um seine Person, und auch seinen wohl größten Triumph, den Sieg gegen Michael Nunn im Kampf um den vakanten Halbschwergewichtstitel des World Boxing Councils (WBC), musste er sich im Nachhinein gerichtlich erstreiten. Nach dem endgültigen Verlassen des ...